Welche Ursachen kann eine erhöhte Salmonellen-Kategorisierung haben?
Leider lässt der Antikörper-Nachweis keine Rückschlüsse über den Infektionszeitpunkt mit Salmonellen-Erregern (beim Schwein vorwiegend die Erreger „Serovaren Choleraesuis“ und „Serovaren Typhisuis“) zu. Eine positive Salmonellen-Probe bedeutet lediglich, dass sich das Tier IRGENDWANN in seinem Leben mit Salmonellen auseinandergesetzt hat.
Diese Tatsache macht den Nachweis der Infektionsquelle so schwierig.
Mögliche Eintragsquellen sind:
- Tierzukauf
- Schadnager und Fremdtiere
- Mitarbeiter und Personenverkehr
- Arbeitsgeräte, Fahrzeuge und Arbeitskleidung
- Staub, Stall und Stallbauteile
- Futterlagerung und Futterzukauf
Während früher Gründe vorwiegend bei den Eintragsquellen Kot, Futter und Schadnagern gesucht wurden, rückt heute die ganzheitliche Betrachtung zunehmend in den Fokus. Bei der Diagnostik ist deshalb auch der Ferkellieferant mit ins Boot zu nehmen.
Die Vermehrung von Salmonellen kann zudem gefördert werden durch:
- mangelhafte Hygiene (keine oder zu wenig Desinfektion)
- verschiedene Ferkelherkünfte
- Bruch des Rein-Raus-Systems oder zu enge Stallbelegungsintervalle
- mangelhafte Reinigung, Kotreste oder Güllerückstau
- zu feine Futterstruktur
- Nebenprodukte-Verfütterung
- …und viele mehr
Welche Maßnahmen können ergriffen werden?
Die Reduzierung des Salmonellen-Status ist eine langfristige Maßnahme. Ob eine Maßnahme Erfolge zeigt, lässt sich erst nach Analyse der Salmonellen-Probe am Schlachtband ermitteln. Eine Beurteilung über den Erfolg lässt sich also erst ca. 6 Monaten nach der Umsetzung treffen.
Hygiene-Maßnahmen:
- Alles-rein-alles-raus-Prinzip steht an oberster Stelle! Nur dadurch kann die Infektionskette gestoppt werden.
- konsequente Reinigung + Desinfektion ist Pflicht! – Gänge, Rampen, Arbeitsgeräte, etc. nicht vergessen
- persönliche Hygiene: täglicher Wechsel der Arbeitskleidung + Schuhreinigung
Managementmaßnahmen:
- Personen- und Fahrzeugverkehr überdenken – Schwarz-Weiß-Zonen schaffen
- Einstallrhythmus überdenken und Quelle für Tierzukauf hinterfragen
Fütterung optimieren:
- gröber schroten und Rohfasergehalt erhöhen
- Verdaulichkeit von Stärke und Eiweiß erhöhen
- Futtersäuren einsetzen und Säurebindungskapazität reduzieren
Welche Futtersäure ist die richtige?
Erste Wahl bei einem erhöhten Salmonellen-Status sind Ameisensäureprodukte. Die höchste Wirksamkeit erzielt man mit gepufferten Produkten (z.B. „Pig Acid liquid“), d.h. einer Mischung aus reiner Ameisensäure + Salz der Ameisensäure. Während die reine Säure eine schnelle pH-Absenkung im Mager erzielt, reduziert das Salz der Ameisensäure die Lebensgrundlage der Salmonellen im Dünn- und Dickdarm.
Wer technisch keine Möglichkeit zum Einsatz einer flüssigen Säure hat, der kann mit pulverförmigen Optionen (z.B. „Formic-Acid“) gleichwertige Erfolge erzielen.
Eine sehr gute antibakterielle Wirkung erzielt man auch durch mittelkettige Fettsäuren (MCFA`s). Vorteilhaft wird hier die Buttersäure gesehen (= „COLISAN VetLine“). Als gekapselte Säure entfalltet das Produkt seine Wirkung erst im Darm.
Unterstützend können Phytobiotika eingesetzt werden. Kräuter-Produkte wie das „Piggi-SECURE VetLine“ fördern den Darmschutz und verhindern somit passiv die übermässige Vermehrung von Schadkeimen im Darm.
Fragen Sie uns auch nach weiteren Konzepten zur Salmonellen-Reduzierung!
Gerne erarbeiten wir individuelle Konzepte für ihren Betrieb.
Schreiben Sie einen Kommentar