Nacherwärmung in der TMR vorbeugen

28. Mai 2020
Dominik Fischer
Rinder
Eine hohe und stabile Futteraufnahme ist entscheidend für die Nährstoffversorgung der Kuh und damit für die Gesundheit und Milchleistung.

Insbesondere zu Beginn der Laktation führt eine zu geringe Futteraufnahme und das daraus resultierende Energiedefizit zu Stoffwechselproblemen und Fruchtbarkeitsstörungen.

 

Besonders in den warmen Sommermonaten ist die Nacherwärmung der Ration eine entscheidende Ursache für den Rückgang der Futteraufnahme. Studien zeigen, dass nacherwärmtes Futter die Aufnahme um bis zu 13% reduzieren.

Mit der Nacherwärmung geht zudem ein Energieverlust sowie eine schlechtere Verdaulichkeit einher.

Warum erwärmt sich die Mischration (TMR):

Die Nacherwärmung am Futtertisch wird hauptsächlich von Hefen verursacht. Kontakt mit Luftsauerstoff führt zu einer rasanten Vermehrung von Schadhefen, so dass sich die Ration in wenigen Stunden erwärmt. Besonders Reste auf dem Futtertisch und Mischwagen können frische Rationen beimpfen und eine Erwärmung beschleunigen. Ungünstig sind Hefen des Typs 2, da diese auch organische Säuren (z.B. Milchsäure) abbauen. Der Säureabbau hat einen Anstieg des pH-Wertes zu Folge, woraufhin sich Schimmelpilze in den Silagen verbreiten.

Folgen:

  • Euterentzündungen
  • Ketosen
  • Durchfälle
  • Fruchtbarkeitsprobleme
  • sinkende Leistung

Was kann man tun?

  • Futtermischwagen immer restlos entleeren
  • Futtertisch so sauber wie möglich halten
  • glatter Futtertisch
  • in den Abendstunden füttern
  • genügend Vorschub: min. 2,5 m pro Woche
  • auf glatte und gleichmäßige Anschnittfläche achten

 Zur Futterstabilisierung kann auch Propionsäure eingesetzt werden. Reine Propionsäure ist jedoch leicht flüchtig, stark korrosiv und ätzend (Gefahrgut, HACCP erforderlich). Der stechende Geruch der Propionsäure kann die Futteraufnahme deutlich reduzieren.

Unsere Empfehlung geht deshalb zu „TMR frisch“, basierend auf Kaliumsorbat.

Wer dennoch eine Flüssigsäure einsetzen möchte, kann auf unsere gepufferten Propionsäuren „Goldkorn pH 4,5“ oder „Goldkorn pH 4,2“ zurückgreifen.

Zurück zu den Neuigkeiten