Vermahlungsgrad des Futters und Magengeschwüre
Ausgabe JULI 2024 S. 30
"Tote Sauen und Milchmangel: Ein Landwirt auf Spurensuche"
Zusammenfassung:
- Auf 2 Sauenbetrieben haben die Sauen nach dem Abferkeln schlecht gefressen.
- Die Sauen magerten stark ab. Es kam zu Milchmangel, Saugferkeldurchfällen und auch zu erhöhten Sauenverlusten.
- Die Tiere zeigten kein Fieber, keine Gesäugeentzündung und keinen vaginalen Ausfluss.
- Bei der Sektion von verendeten Sauen wurden durchgebrochene Magengeschwüre als Todesursache festgestellt.
- Daraufhin wurde der Vermahlungsgrad mittels Siebanalyse bestimmt.
- Fazit: Das Futter war zu fein vermahlen.
- Der Vermahlungsgrad wurde angepasst und die Probleme traten daraufhin bei beiden Betrieben nicht mehr auf.
Die Symptomatik von an magengeschwürerkrankten Schweinen ist nicht eindeutig, aber es gibt einige Hinweise:
- Fressunlust
- Schlechte Körperkondition
- Milchmangel
- Saugferkeldurchfall
- Kein Fieber
- Apathie
- Blasse Haut
Magengeschwüre bei Schweinen sind keine Seltenheit. Es können Tiere jeden Alters betroffen sein, aber eine besondere Häufung zeigt sich bei Sauen, am Ende der Ferkelaufzucht und zu Beginn der Mast.
Ursache ist oft ein zu fein vermahlenes Futter was zur unzureichenden Schichtung des Mageninhalts führt.
Folge: Die Magenschleimhaut / -wand wird nicht vor der Magensäure geschützt. Es können Magengeschwüre entstehen, bis hin zum Durchbruch. Zu grobes Futter hingegen kann zu Lasten der Futterverwertung und Tierleistung gehen.
Untersuchen Sie die Struktur des Futters regelmäßig mittels Siebanalyse. Dazu können Sie uns gerne bei einer Lieferung eine Futterprobe mitgeben oder Sie lassen uns diese per Post zukommen.
Wir schicken Ihnen dann eine Bewertung der Futterstruktur unter Berücksichtigung des aktuellen Tiergesundheitsstatus zu.
Empfehlung der Partikelgrößenverteilung:
Partikelgröße | Sauen- u. Ferkelfutter in % | Mastfutter in % |
< 1 mm | 25-35% | 35-45% |
1 – 2 mm | 45-60% | 40-45% |
2 – 3 mm | 15-30% | 10-15% |